Die Folgen der Napoleonischen Kriege – Handelsblockaden, Konfiskationen und Zahlungsausfälle – treffen auch Garrels hart. Eine Lösung liegt in der Trennung der Geschäftsbereiche. Die Witwe des 1801 verstorbenen Firmengründers übernimmt 1814 das Exportgeschäft mit Lebensmitteln, während ihr ältester Enkel das Holzgeschäft führt.
Die neuen Eisenbahnlinien nach Westfalen, Oldenburg und Groningen eröffnen Garrels ab Mitte des 19. Jahrhunderts neue Märkte – insbesondere im Rheinland. Die Firma baut ein neues Holzlager, in dem Importware aus Skandinavien eingelagert werden kann. Die guten Verbindungen nach Nordeuropa bringen dem Geschäftsführer sogar die Ernennung zum norwegisch-schwedischen Konsul ein.
Ende der 1880er Jahre startet Garrels eine große Modernisierungswelle: Ein neues Hobelwerk entsteht, mit dem das Unternehmen selbst Rohholz verarbeiten kann. Dadurch kann Garrels die Zölle, die auf bereits gehobeltes Holz anfallen würden, umgehen – und somit mehr Gewinn erwirtschaften. Damit erwirbt die Firma neue Grundstücke und kann auf der Insel Norderney die erste Filiale eröffnen.
Doch 1891 dann der große Schicksalsschlag: ein Brand zerstört das neue Hobelwerk. Die Firma zieht notgedrungen an die Sägemühlenstraße – dem heutigen Standort – um. Dort baut man das Hobelwerk komplett neu auf und errichtet ein neues Pier zur Holzverladung. Die ungeschützte Lage des neuen Grundstücks wird allerdings zum Problem, als es 1898 und 1901 – kurz vor der Eindeichung der Ledaschleife als tidefreiem Hafen – von Sturmfluten überspült wird. Die Einrichtungen und Lagerbestände von Garrels werden zerstört. Wieder heißt es: Neuaufbau! Im Zuge dessen erhält Garrels auch zwei Anschlüsse an die Hafenbahn. Eine Zeit des neuerlichen Wachstums bricht an …